Das Reit- und Therapiezentrum Rodleben e. V. ist einer der ersten Vereine in den neuen Bundesländern, die vom DKThR eine anerkannte Einrichtung ist. Des weiteren fördert der Verein den Behindertenreitsport und führt jedes Jahr Tuniere mit Menschen mit und ohne Handicap aus.
Aufgaben
Dem DKThR obliegen, gemäß gültiger Satzung vom 15.03.2005, vornehmlich folgende Aufgaben:
Behindertenreitsport
"Sport stärkt Arme, Rumpf und Beine, kürzt die öde Zeit, und er schützt uns durch Vereine vor der
Einsamkeit." (Joachim Ringelnatz)
Sie sind durch eine Krankheit, durch einen Unfall oder seit Geburt an körperlich gehandicapt?
Sie kennen eine solche Person in Ihrem persönlichen Lebensumfeld?
Wenn Sie oder die Ihnen bekannte Person zudem auch noch reitsportbegeistert sind, ist das Reiten für Menschen mit Behinderung eine ideale Breiten- und Leistungssportart, die auch zusammen mit Nichtbehinderten ausgeübt werden kann.
Das Reiten als Sport für Menschen mit Behinderung ist nicht zu verwechseln mit der Reittherapie oder dem Therapeutischen Reiten. Das Deutsche Kuratorium für Therapeutisches Reiten (DKThR) e.V. , einem Anschlussverband und Kooperationsverband der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) e.V., betreut und organisiert den Behindertensport. Besondere Hilfsmittel (wie z.B. speziell umgebaute Sättel) machen den Reitsport auch Menschen mit schweren und geistigen Behinderungen sowie Blinden zugänglich.
Die ReiterInnen mit Handicap sind in vier Wettkampfklassen (sogenannte Grades von I bis IV) eingeteilt. Die Zuordnung in die Grades richtet sich nach der Schwere der Behinderung und stellt somit einen fairen Wettbewerb sicher. In Grad I treten die ReiterInnen mit den schwersten Behinderungen und in Grad IV mit den geringsten Behinderungen an. Bei den FahrerInnen erfolgt ebenfalls eine Einstufung nach Grades.
Wenn wir Ihr Interesse an der Ausübung des Pferdesports mit Handicap geweckt haben, würden wir uns über einen Kontakt sehr freuen.
Bereiche im Therapeutischen Reiten
Auf dem Rücken der Pferde liegt das Glück dieser Erde.
Schon seit dem Altertum ist die wohltuende Wirkung des Reitens auf Körper und Seele bekannt. In den
einzelnen Bereichen des Therapeutischen Reitens wird die positive Wirkung des Umgangs mit dem Pferd und des Reitens auf dem Pferd in unterschiedlicher Weise für die positive
Beeinflussung von körperlichen, psychischen, geistigen oder psychosozialen Störungen, Behinderungen und Erkrankungen des Menschen genutzt.
Ende der 1950er Jahre entdeckten Ärzte und Physiotherapeuten die ausgleichende Wirkung des rhythmischen
Bewegtwerdens des Patienten auf dem sich im Schritt bewegenden Pferd bei verschiedenen neurologischen und orthopädischen Krankheitsbildern. Es entwickelte sich die
physiotherapeutische Behandlung mit dem Pferd, auch bekannt unter dem Begriff der Hippotherapie.
In den 1960er Jahren wurde das Pferd im Bereich pädagogischer Maßnahmen mit Kindern und Jugendlichen zunehmend eingesetzt. In der heilpädagogischen Förderung mit Pferden, hier vor
allem im heilpädagogischen Voltigieren und Reiten, steht die Unterstützung der Entwicklung in den Bereichen Motorik, Wahrnehmung, Lernen, Befinden und Verhalten im Vordergrund.
Die individuelle und ganzheitliche Entwicklung des Menschen soll durch den Bewegungsdialog mit dem Pferd und die Beziehungsgestaltung zum Pferd und zum Pädagogen unterstützt werden.
Neben den beiden oben genannten Bereichen entwickelte sich zeitgleich die Teilnahme von Menschen mit einer geistigen oder körperlichen Behinderung am Pferdesport, hier zunächst
besonders im Reiten. Heute nehmen behinderte Menschen sowohl am Reiten als auch am Voltigier- und Fahrsport teil. Der Pferdesport ist eine der wenigen Sportarten, den behinderte
und nicht behinderte Menschen zusammen ausüben und in dem sie sich auch in Wettkämpfen miteinander messen können. Das Pferd leistet hier einen einmaligen Beitrag zur Integration.
Neu hinzugekommen ist seit 2005 der Bereich der ergotherapeutischen Behandlung mit dem Pferd. Menschen mit unterschiedlichen Störungen oder Behinderungen werden unter anderem auf der
Basis der sensorischen Integrationsbehandlung mit Hilfe des Pferdes in den Bereichen Wahrnehmung, Motorik, Beziehungsgestaltung sowie dem Aufbau von Selbständigkeit
gefördert.